Digital Republic
Gerade ist das Buch “Digital Republic” von Jamie Susskind bei Hoffmann und Campe auf Deutsch erschienen und die Lektüre lohnt sich sehr. Denn vielleicht wird es Zeit, einfach auch mal andere Fragen zu stellen auf dem Weg in die künstlich intelligente Welt, damit wir Menschen darin auch noch eine Rolle spielen.
In seinem Buch beschäftigt sich der britische Autor und Anwalt auf sehr unterhaltsame Art mit einer der wichtigsten Fragen unserer Zeit. Wie können Freiheit und Demokratie in einer Welt, die durch digitale Technologien transformiert wird, überleben und sogar aufblühen? Vor dem Hintergrund, dass die Zukunft unserer Sprache und somit unsere Wahrnehmung von der Welt gerade in den Händen von Microsoft und Elon Musk liegen (bezogen auf ChatGPT), scheint dies keine so ganz verkehrte Fragestellung zu sein. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Büchern, die beispielsweise die Technologie des maschinellen Lernens aufgrund rassistischer oder geschlechtsspezifischer Vorurteile oder ihrer Auswirkungen auf die Umwelt kritisieren, stellt Susskind die generelle Frage, warum solch mächtige Technologien überhaupt einfach so eingesetzt werden können. Warum Demokratien durch die digitale Technologie so eingeschüchtert sind, dass fast alles möglich ist?
Ups. Das ist mal wirkliche Disruption des Denkens. Nicht gleich als technikfeindlich zu gelten, wenn man unkontrollierte Macht einschränken möchte. Die meisten aktuellen Versuche, die Macht der Technik einzudämmen scheitern daran, dass ihre Kritiker ihre Legitimität stillschweigend akzeptieren, anstatt sich über ihre Unverfrorenheit zu empören.
Spoiler: Eine Änderung ist möglich, aber nicht so einfach mit unserer Bequemlichkeit vereinbar. Alle reden über die Gefahren, aber fast niemand macht Vorschläge, was man dagegen tun kann.
Jamie Susskind bietet einiges an Lösungen an, von mehr Transparenz in Tech-Unternehmen bis hin zur Zertifizierung digitaler Produkte. Und nach dieser intelligenten Lektüre hat man den unbedingten Drang nach mehr Unbequemlichkeit.
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Das Bild oben zeigt übrigens einen kleinen Eindruck, was passiert, wenn ich die Bild-KI DALL-E von OpenAI bitte, ein Bild von einem lesenden Einhorn im Comic Style zu erstellen. Das dauert nur ein paar Sekunden. Bääm. 🦄