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21 März, 2023

Poetry kicks Chat GPT in the ass

21 März, 2023

"Worte sind ein wertvolles Gut. Worte sind ein Spiegel, eine Liebkosung zwischen den Fingern, ein Herzschlag, der durch die Luft fliegt, ein Echo, das für uns wiederholt, was möglicherweise niemals sein wird. Worte wecken in mir die Fähigkeit, mich zu allem in der Lage zu fühlen, auch wenn alles nichts ist. Und ich umarme sie, manchmal eilig und manchmal erschöpft, denn wenn alles zu Ende ist, sind sie das Einzige, was noch leuchtet." (Elvira Sastre)

Am 21. März feiern die Vereinten Nationen, die UNESCO und zahlreiche Institutionen auf der ganzen Welt die Vielfalt und Kraft der Poesie.  

Der Welttag der Poesie wird seit 2000 jedes Jahr gefeiert und erinnert an die universelle Bedeutung der Poesie, die für die sprachliche Vielfalt und kulturelle Identität von besonderem Wert ist. Das war damals sehr weitsichtig, vielleicht hat man geahnt, dass unsere menschlichen Worte und Ausdrucksformen irgendwann mit einer künstlichen Sprache konkurrieren müssen.

Lyrik kann uns Menschen ganz besonders emotional berühren. Wer erinnert sich nicht an diesen Gänsehaut-Moment bei der Inauguration von Joe Biden, als Amanda Gorman am 20. Januar 2021 mit ihrem Gedicht "The Hill We Climb" und ihrem Sinn für Gerechtigkeit und Hoffnung, die ganze Welt inspirierte.

Schon in der Schule habe ich Gedichte geliebt, auch wenn sie nicht so schön modern waren wie heute. Da ich in den Schulstunden meist ein großes Mitteilungsbedürfnis hatte, musste ich "zur Strafe" zahlreihe lange Balladen auswendig lernen. Mehrmals. Dafür kann man mich heute nachts wecken und ich kann die Bürgschaft, John Maynard oder den Zauberlehrling aus dem Stehgreif aufsagen.

Glücklicherweise ist die Poesie mit der Zeit gegangen, die gesammelten Gedichte von Amanda Gorman beispielsweise sind eine berauschende Bereicherung.

Und in Spanien steht die sehr bekannte Dichterin und Poetry-Slammerin Elvira Sastre monatelang mit ihren Gedichten in den Bestsellerlisten.

Bei ihren Veranstaltungen füllt sie ganze Theater und Konzertsäle, mit fünfzehn Jahren hatte sie schon ihren ersten eigenen literarischen Blog "Relocos y Recuerdos" (Verrücktes und Erinnerungen) und veröffentlichte bisher fünf Gedichtbände.

In ihrem Gedichtband "Eines Tages werde ich mich selbst retten" spricht sie vom Lieben und Entlieben, von Einsamkeit und Traurigkeit, von Freundschaft und Nähe - und dies mit einer Wahrhaftigkeit und in einer Sprache, die zutiefst berührt.

Dichterinnen wie Elvira Sastre öffnen neue Fenster und bewirken, dass das Licht den Raum flutet. Sollten wir dieses Gefühl jemals bei einer Künstlichen Intelligenz empfinden, gebe ich mich geschlagen.

Aber bis dahin bin ich mir sehr sicher, dass genau diese Poesie unsere menschliche Sprache rettet.

Happy world poetry day! ❤️

© localbook.shop GmbH & Co. KG · Anja Urbschat-Happ

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